Pflaumer, Oskar


Biografische Daten:

Portraitfoto Oskar Pflaumer
Name:Pflaumer, Oskar
Geboren:27. Juni 1904 in Weißenburg
Beruf:Telegrafen-Mechaniker
Wohnort:nicht bekannt
Bahnbeginn:nicht bekannt
Gewerkschaft:nicht bekannt
Funktionen:(angeblich) Betriebsratsvorsitzender der Sicherungswerkstätte der Deutschen Reichsbahn in Nürnberg.
Partei:nicht bekannt
Funktionen:keine bekannt
Widerstand:Oskar Pflaumer half einer kommunistischen Gruppe dabei, eine illegale Druckerei zunächst in einem Gartenhäuschen, später in einem Höhlenversteck im fränkischen Jura zu betreiben.
Verfolgung:siehe unten
Gestorben:Oskar Pflaumer starb am 16. oder 17. August 1933 in Nürnberg an den Folgen der Misshandlungen der Gestapo.
Weitere Infos:Oskar Pflaumer hatte zwei Kinder.
Gedenken:Oskar Pflaumer wurde auf der Gedenktafel aufgenommen, die die GdED am 9. Mai 1983 in ihrer damaligen Zentrale in Frankfurt/Main einweihte. Darüber hinaus erinnert eine Gedenktafel an Oskar Pflaumer, die sich an seiner damaligen Schule befindet.

Verfolgung

Am 16. August 1933 wurde die Gruppe von der Gestapo aufgespürt; die Beteiligten wurden festgenommen und zum Teil schwer misshandelt. Späteren Berichten zufolge erlag Oskar Pflaumer diesen Misshandlungen. Demnach verstarb er am Morgen danach in der von der SA beschlagnahmten Wache des Arbeitersamariterbundes hinter dem heutigen Zeughaus in Nürnberg. Eine wenig später angestellte Untersuchung kam zu folgendem Schluss:

„In der Nacht vom 16./17.8.33. wurden Ludwig Göhring (der die Höhlendruckerei betrieb) und der verstorbene Oskar Pflaumer von der Polizeihauptwache Nürnberg mittels Kraftwagen in die ehemalige Arbeitersamariterwache am Kornmarkt zum Zwecke der Vernehmung verbracht. […] Göhring wurde zur Erzwingung von Angaben mit Stricken auf eine Tragbahre gebunden und mit einer Ochsensehne und einem Gummiknüppel so misshandelt, dass er nicht mehr laufen konnte, sondern getragen werden musste. Nach Göhring wurde Pflaumer vernommen und ebenfalls misshandelt. Er starb noch in der gleichen Nacht, kurz nachdem er in die Polizeihauptwache Nürnberg zurück verbracht worden war, an den Folgen der Misshandlung. […] Die am 18. August 1933 vorgenommene gerichtliche Leichenöffnung hat ergeben, dass an der Leiche die Haut des Gesäßes und der Oberschenkel in Form des Reithoseneinsatzes tief blaurot verfärbt war. […] Es ist zu vermuten, dass Pflaumer übergelegt und im Sinne der orientalischen ‚Bastonade‘ misshandelt worden ist. Der Landgerichtsarzt hat noch berichtet, dass nach seinem Befund Pflaumer in grausamster, qualvoller Weise mit stumpfen Gegenständen zu Tode geprügelt worden sei.“

(Quelle: BayHStA, MInn, Nr. 71719, Sonderakte Oskar Pflaumer, zitiert nach Helmut Beer, S. 122)

Quellen:

  • Quelle: BayHStA, MInn, Nr. 71719, Sonderakte Oskar Pflaumer