Name: | Dittmann, Paul Oskar |
Geboren: | 30. März 1878 in Morungen, heute Stadtteil von Sangerhausen |
Beruf: | Bergarbeiter; Metallbohrer; Fabrikarbeiter; Bremswärter, Hilfswagenwärter, „ordentlicher Wagenwärter“, dann Schaffner; verbeamteter Zugführer (Wagenmeister) |
Wohnort: | Bornstedt; Chemnitz (23.10.1898 bis 15.4.1899); Schedewitz (21.5.1899 bis 1.1.1906); Eger (16.1.1906 bis 30.9.1908); Reichenbach im Vogtland (ab 1.10.1908), Ackerstr. 11 (1927, Adressbucheintrag); Plauen (Vogtl), Morgenbergstr. 63 (spätestens ab 1933) |
Bahnbeginn: | 1899 |
Gewerkschaft: | DMV, DEV, EdED |
Funktionen: | „bis 1933 führend in Reichenbach im Einheitsverband der Eisenbahner tätig“; vermutlich bereits im Bergbau und als Metallbohrer gewerkschaftlich engagiert |
Partei: | SPD |
Funktionen: | „Funktionär“ |
Widerstand: | vermutlich äußerst umfangreiche Beteiligung an illegalen Aktivitäten einer SPD-nahen Gruppe; bekannt ist u. a., dass er während seinen regulären Dienstfahrten als Kurier im Einsatz war: Literaturbeschaffung im Gebiet Plauen/Eger und Prag; dabei auch Schmuggel von Menschen, im Sinne von Fluchthilfe; Kontakte mit der tschechischen Widerstandsbewegung; Teilnahme an mehreren konspirativen Treffen; gab selbst an einen nicht näher benannten „Apparat“ für einen Kollegen „unter Umgehung der faschistischen Behörden“ besorgt zu haben; wurde verdächtigt militärische Geheimnisse an tschechische Spione verraten zu haben; während der Haft von Paul Dittmann „hielt seine Ehefrau gute Verbindung mit den Gen[ossen] unserer Widerstandsgruppe. Sie stand treu zu ihrem Mann und seinen Handlungen.“ (Quelle: VdN-Akte Anna Dittmann, Bürgschaft von Gottfried Nitschke) Auch der Enkel gab später an, dass sie ihn bei der illegalen Arbeit unterstützte. |
Verfolgung: | am 24. Januar 1939 durch die Gestapo verhaftet, 24.1.1940 – 19.6.1940 Haft in Plauen, 20.6.1940 – 19.5.1941 Haft in Leipzig, 20.5.1941 Urteil vom 1. Strafsenat des OLG Dresden: 3 Jahre Gefängnis wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“, bei Anrechnung von anderthalb Jahren Untersuchungshaft; 20.5.1941 – 21.3.1942 Haft in Bautzen, Haftaussetzung wegen Krankheit. |
Gestorben: | Paul Dittmann erlag am Abend des 11. Dezember 1942 in seiner Plauener Wohnung den Folgen der langen Inhaftierung und den damit verbundenen Entbehrungen. Er wurde unter großer Anteilnahme auf dem Plauener Hauptfriedhof beerdigt. |
Gedenken: | Ihm zu Ehren wurde am 15. September 1964 am oberen Bahnhof in Plauen (Vogtland) ein Gedenkstein eingeweiht. Nach längeren Diskussionen wurde dieser im Jahr 2013 restauriert. Darüber hinaus wurde Paul Dittmann allerdings mit der falschen Angabe, dass er in Bautzen verstorben sei – auf der Ehrentafel der GdED verewigt, die diese am 8. Mai 1983 in ihrer damaligen Zentrale einweihte. |